Frostberegnung

Wir erinnern uns, bei Familie Billau und Familie Steinmetz wurden bereits die ersten Kartoffeln gelegt, bei Familie Strauss die ersten Bohnen ausgesäht und bald gibt es bereits die ersten Erdbeeren und den ersten Salat. Wer in den letzten Tagen zu später Stunde oder morgens früh aus dem Haus war hat es gemerkt. Es ist ziemlich frostig und die empfindlichen Kulturen dürfen eigentlich keinen Frost bekommen. Was aber tun? Unsere Landwirte decken aktuell jeden Abend Erdbeeren und den empfindlichen Salat mit Vlies ab und schließen die Tore der Pflanztunnel. Das Vlies reflektiert die Wärme des Bodens und erwärmt die empfindlichen Blüten, die einmal abgefroren nicht mehr nachwachsen würden. Dass Wasser bei Minus Graden gefriert, dürfte jedem klar sein. Dabei entsteht Kristallisierungswärme, die im Eis eingeschlossene Pflanzen auf 0 Grad erwärmt. Und genau diesen Effekt machen sich Landwirte zunutze. So werden, wenn wie jetzt im April, die Temperaturen unter 2 Grad sinken, die Felder frostbewässert. Die entstehende Kristallisierungwärme hilft zusätzlich zum Vlies, die empfindlichen Kulturen heil über die frostige Nacht zu bringen. Bewässert werden muss bis zum nächsten Morgen, da nur, wenn immer wieder neues Wasser gefriert, die so hilfreiche Kristalisierungswärme entsteht. Wenn man sich nun vorstellt, man würde beim Sinken der Temperaturen unter 2 Grad tagelang von seiner Wetterstation geweckt und dass bereits eine halbe Stunde Verspätung Schaden im 4-5 stelligen Bereich anrichtet, kann man sich vorstellen, wie unruhig unsere Landwirte aktuell schlafen. Zusätzlich wartet am nächsten Morgen das ganz normale Tagesgeschäft, wie zum Beispiel der Hofladen, in dem beispielsweise bei Familie Steinmetz, leckeres Brot gebacken wird, oder wir auch bei anderen Landwirten den so leckeren Spargel,der aktuell auf dem Feld gestochen wird, kaufen können.

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